Stiftungen.
In früherer Zeit herrſte der Brau, bei Abfaſſung von Teſtamenten, Erbregulierungen u. dergl. der Kire eine, wenn au mitunter kleine, Summe zu ſenken. So beſied 1616 Barbara, die alte Simon Chriſtophen, der Kire 10 So, 1620 Balthaſar Neumanns Wittwe 5 So, 1750 George Goldbergs Erben 10 Rthlr., von denen ein Kreuz auf dem Altar zu fertigen war.
Die erſte größere Stiftung, von weler man Kenntniß hat, geſah am 24. Juli 1708, indem Gottfried Paul, geweſener Leinwandeinkäufer hier, 300 Rthlr. zur Unterſtüung der Armen und 100 Rthlr. zur Erhaltung der Wege und Straßen vermate. — 1756 ſtiftete der Ortsriter H. G. Hüttig 100 Rthlr., davon jährli am Todestage Andreas Riters (15. Oktober) die Zinſen (6 Rthlr.) an das Armuth zu vertheilen waren. — 1809 legierte Gottfried Paul der Kire 300 Rthlr. für die Armen, desgl. 1834 Gottlieb Riter, Bauer in der Läuterau 200 Thlr., 1843 Joh. Gottlieb Kuntſe, Fabrikant und Kramer, 500 Thlr., ebenda Gottfr. Großer, Häusler in der Läuterau 100 Thlr., 1844 David Donath, Bauer im Oberdorfe, 100 Thlr., 1851 Gartenbeſ. Joh. Chr. Wilhelm 100 Thlr., 1867 Joh. Gottfr. Hohlfeld 100 Thlr., 1869 Carl Gottlieb Roſer, Häusler und Handelsmann, 200 Thlr., 1878 Frau verw. Fabian in Zittau 300 Mark. Vorgenannter Roſer vermate au der Kire 200 Thlr., ebenſo 1862 der Gedingebauer Walter im Mitteldorfe 100 Thlr.
Die am 7. März 1833 verſtorbene Frau Johanne Wünſe geb. Kaiſer in Zittau vermate ihrem Geburtsorte Seifhennersdorf eine Stiftung zu einem Abendgeläut am Charfreitag.
Am 10. Mai 1847 ſtarb Frau Maria Roſina Wilhelm geb. Neumann und hinterließ jeder der beiden Kiren zu Seifhennersdorf und Oberleutersdorf je 100 Thlr., daß zu Seifhennersdorf am Weihnatsheiligabend und zu Oberleutersdorf am 1. Chriſttage Namittags geläutet werde. Aus dieſer Stiftung wurde dann einige Zeit das Läuten in der Neujahrsnat gedet. Daſſelbe bezahlten ſpäter meiſt junge Leute, bis die Koſten auf die Kirkaſſe übertragen wurden.
1875 erritete H. R. Marx eine Sulſtiftung von 1500 Mark zur Anſaffung von Lehrmitteln und Gründung einer Sulbibliothek.
1878 vermate Auguſt Hoffmann 3000 Mark zum Bau eines Krankenhauſes und 3000 Mark zur Fortbildung confirmierter junger Leute. — 1883 ſenkte Bauer Carl Matthias 300 Mark zur Beſtreitung der Koſten beim Sylveſtergottesdienſt. Na ſeinem Tode verdoppelte ſeine Toter, verw. Olbri, dieſe Summe. — Zu einem Ehrengeläut am Sedantage ſtiftete Fr. Emil Grunewald am 1. September 1887 300 Mark. Au beſaffte derſelbe die Suluhr.
Bedeutende Beträge ſtiftete Commercienrath H. R. Marx gelegentli ſeines 50 jährigen Geſäftsjubiläums 1892, nämli: 50 000 Mark zu einer Arbeiterunterſtüungskaſſe, 4000 Mark dem Frauenverein, 2000 Mark dem Turnverein zur Turnhalle, 1000 Mark zur Erweiterung ſeiner Sulſtiftung, 3000 Mark der Kire, 1000 Mark der freiwilligen Feuerwehr, 1000 Mark der Kire unter beſtimmten Bedingungen.
