Burg und Kloster Oybin

Die Kirchenbauten.

3. Die Sakristei.

Die Sakristei (Fig. 150 u. 172) ist als selbständige, in fünf Seiten eines Achtecks geschlossene Kapelle ausgebildet. Der steinerne Unterbau des Altars ist noch teilweise vorhanden. An der Wand links von diesem Altar befindet sich ein Weihekreuz wie die in der Kirche. Rechts neben dem Altar liegt eine Nische für ein Sakramentshäuschen. In der Nordmauer unter dem Fenster ist ein Lavabo [rituelles Waschbecken]. Eine gröſsere Nische ist links neben der Tür.

Der westlich anschlieſsende Nebenraum ist erst nachträglich mit der Sakristei in roher Weise durch Aushacken eines Spitzbogens unter dem Strebepfeiler in Verbindung gesetzt worden. Früher scheint aus ihm eine Türöffnung in die westlich anstoſsende Kapelle geführt zu haben, die jetzt teilweise vermauert ist. Der Fuſsboden dieses Nebenraumes liegt tiefer als der der Sakristei und hat in der Mitte eine 60 cm im Geviert messende, jetzt mit zwei Quadern verschlossene Oeffnung, die in ein darunter befindliches Gewölbe (Fig. 149) von gleicher Grundfläche wie der obere Raum führt. Wir haben in diesem also vielleicht die Tresekammer, Schatzkammer zu erkennen, in der die Klosterschätze und wichtige Urkunden verwahrt wurden; in unsicheren Zeiten wurden sie dann in das untere Gewölbe gebracht.

In der Sakristei befinden sich zwei zierliche Gewölbekonsolen (Fig. 173 u. 174). Die kürzlich bei der Kirche ausgegrabene krabbenartige Konsole (Fig. 177) verweist man am besten ist das der Konsole Fig. 173 gegenüberliegende ausgebrochene Gewölbeauflager.

Das Rippenprofil ist wie Fig. 176.

[nach Angaben der „Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen.“
29. H.: Amtshauptmannschaft Zittau. 1906.]

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