Die Kirchenbauten.
Die Umgebung der Kirche.
Vom „Kreuzgang“ aus führte eine Treppe oder Leiter auf den Felsengang hinter der Sakristei und den Chor der Kirche (Fig. 143). Der Durchbruch durch den die Bruchsteinmauer hinter dem Kreuzgang fortsetzenden Felsen erfolgte erst in neuerer Zeit, ebenso wie der Durchbruch durch jene Mauer, so daſs die Kirche auf der Nordseite völlig abgeschlossen war. Uebrdies ist der Felsen noch von einer Mauer bekrönt, die wohl gleichzeitig mit der Kirche ausgeführt wurde. An der Auſsenwand dieses Felsens sieht man über dem jetzigen Tor das Zeichen Fig. 194 Nr. 50.
Der 1512–15 hinter der Südseite der Kirche aus dem Felsen herausgearbeitete Umgang ist über 12 m tief und durchschnittlich 250 cm breit. Die nebenstehende Zahl am Felsen unter der südlichen Chormauer weist auf dieseArbeit hin. Der Ueberlieferung nach soll dieser Gang zur Verbesserung der Akustik der Kirche und zum Austrocknen der die Südseite der Kirche bildenden Felswand angelegt sein. Das letztere ist wahrscheinlich, falls nicht noch andere Gründe diese gewaltige Arbeit als nötig erscheinen lieſsen.
Am Felsen unter den südlichen Schiffstreben findet man ein Kreuz, darunter Totenkopf und Knochen und das Zeichen . Es soll dies angeblich auf einen bei einer Dachreparatur der Kirche verunglückten Arbeiter deuten.
Die Felskuppe östlich hinter und über der Kirche fällt nach Norden steil ab. Auf diesem Felsrande steht eine in Bruchsteinen mit Zangenlöcherrn ausgeführte Mauer, am beiden Enden begrenzt von einem Turm, von denen nur der neben der Kirche stehende noch in Höhe der Mauer erhalten ist. Die jetzige Tür in dieser Mauer ist neu. An der Felswand befindet sich das Zeichen Fig. 194 Nr. 51; darunter etwa 2 m tiefer ein Kreuz.
Auf der Ostseite dieser Kuppe ist im Felsen ausgearbeitet eine grabplattenartige Tafel, rund 150:60 cm groſs und von einer breiten Rinne umgeben, Auf der Platte sind unkenntliche Spuren einer Relieffigur.
Auf der Höhe der Kuppe findet man eine ovale, 100:130 cm groſse und 50 cm tiefe Felsaushöhlung mit anschlieſsender Rinne (Fig. 130, W). Die Deutung der Aushöhlung als eines heidnischen Opferkessels scheint in diesem Falle annehmbar. Für eine Zisterne wäre die seitliche Rinne nicht recht erklärlich.
[nach Angaben der „Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen.“
29. H.: Amtshauptmannschaft Zittau. 1906.]
Einen sehr schönen Eindruck kann man sich durch die Panoramaaufnahmen verschaffen bei: www.panoramaburgen.de