Die Kirchenbauten.
6. Der Keller.
Durch eine spitzbogige Tür unter der Plattform vor der Kirche gelangt man zuerst in eine Art tonnengewölbten Vorkeller (Fig. 149) und durch eien zweite spitzbogige Tür in den eigentümlichen, gleichfalls mit stichbogiger Tonne gewölbten Kellerraum unter der Kirche (Fig. 153). Seine Länge entspricht der des Kirchenschiffs, die Breite nur der Hälfte derjenigen des Schiffs. Zwei Seiten des Kellers sind Felsen. Durch eine dünne Scheidewand ist er in zwei Hälften geteilt. 90 cm über dem Fuſsboden sind Nischen für eine Balkenlage. Rechts in der Ecke des vorderen Kellerraumes ist dicht über dieser Balkenlage ein in den Felsen gehauenes Kreuz mit anschlieſsenden Dreiecken (Fig. 193). An derselben Felswand ist im hinteren Keller ein Andreaskreuz. Eine runde, rechts aus dem Felsen, links aus dem Mauerwek gebrochene Oeffnung führt in das schon erwähnte Gewölbe unter der Tresekammer. Der Durchbruch erfolgte erst 1829 (Moschkau, Oybin-Chronik S. 120). Auf der Nordseite dicht neben dieser Oeffnung ist ein merkwürdiger Stollen in Höhe des Fuſsbodens, 177 cm lang und rung 35 cm breit und hoch.

Aus dem Keller führen zwei teilweise vermauerte Fenster auf den „Kreuzgang“.
Dieser Keller scheint als Klostergruft angelegt worden zu sein, worauf die Kreuze im Felsen deuten. Von Grabplatten oder Sarkophagen ist freilich nichts mehr vorhanden.
[nach Angaben der „Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen.“
29. H.: Amtshauptmannschaft Zittau. 1906.]
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