Auszüge aus der Fritsche-Chronik 1857

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B. Brandunglüsfälle.

In dieſer Hinſit dürfte es wohl faſt keinen Ort von gleier Größe in Saſen geben, der … verhältnißmäßig ſo wenig ſole Unglüsfälle anzuführen hätte, als unſre Paroie, da durſnittli auf 15 Jahre nur ein ſoler Fall kommt.

Der erſte geſah im J. 1738 den 29. November, wo dur das Brotbaen das erſte Haus gegen Morgen in AG., Nr. 1, weles Berndt jet beſit, abbrannte, das einem gewiſſen Dreßler gehörte.

Im Jahre 1745 im Mai brannte  Gottfried Klippels Haus Nr. 98 in NG. bis auf die Sohle weg. (Oben auf dem Berge Saer-Klippels Haus.)

1747 den 7. Juni kam auf der Kirſule Feuer aus und verzehrte dieſe ganz und die Pfarrwohnung bis auf die Stube. An demſelben Tage wurde die Ehegattin des Pfarrers Meier beerdigt und das Eſſen zur Trauermahlzeit auf der Sule gekot, wobei dieſes Unglü entſtand.

Den 12. Auguſt 1765 Namittags um 4 Uhr kam dur Unatſamkeit bei dem Bäer Chriſtoph Mattheß in AG. dur das Baen Feuer aus, und es brannte dieſes Haus bis auf die Stube weg.

1782 den 22. Februar, entſtand, verwahrloſt beim Pfannkuenbaen, in dem Hauſe Nr. 118 in NG. bei der Sule, weles Gottfried Hoferitern gehörte, Feuer und zerſtörte daſſelbe.

1794 den 5. Februar brannte das Haus alte Nr. 71 in der Hinteree weg, weles dem Gottfried Got gehörte; es kam daſſelbe dur das Brotbaen aus.

1803 den 31. Januar brannte Abends um 11 Uhr bei C. Gottlieb Winkler die Stube aus, worauf das Feuer jedo gelöſt werden konnte.

Den 17. Juni 1807 brannte in AG. das Haus des ſogenannten Zimmer -Zentſ's bis auf den Grund ab, weles Feuer die alte Mutter in ihrem Irrſinn angelegt hatte (jeige Haus-Nr. 2/104).

Den 17. Juni 1807 ſlug der Bli in die Stallung; dieſe brannte ab, aber das Haus wurde gerettet, da es ſo ſtark dabei regnete, daß man das Waſſer zum Löſen auf der Gaſſe einſöpfen konnte. In demſelben Augenblie ſlug es au in Philippsdorf ein, wobei der Sohn des Wirthes, deſſen Haus abbrannte, hinter dem Weberſtuhle erſlagen wurde.

Im J. 1811 den 17. März brannte Andreas Suſters Haus Nr. 83 am Berge weg und ergriff au Gottlieb Franze's Haus Nr. 92. Dieſes Feuer kam in einem Reißighaufen aus.

1811 den 28. Auguſt, Namittags ½ 7 Uhr, ſlug der Bli in das Haus Johann Chriſtian Gots in AG. Nr. 76/38. Daſſelbe brannte bis auf die Stube, und die Seune brannte ganz weg.

1822 den 18. Februar, Namittags 4 Uhr, brannten die beiden Häuſer Gottlieb Eihorns und Gottfried Ulbris auf der Ebersbaer Seite an der Chauſſee, Nr. 458 und Nr. 457 (neue Nr.), weg, und zwar dur Aſe verwahrloſt.

1844 den 24. Auguſt, früh ½ 7 Uhr, kam dur Verwahrlosung bei Mori Flöſſeln in den Fünfhäuſern, Nr. 287, Feuer aus, wobei das Da abbrannte.

1849 den 3. Juni, früh 1 Uhr, ſlug der Bli in  J. G.Riezels Haus Nr. 331/50 an der langen Wieſe. Es brannte bis auf die Stuben ab.

1854 den 7. Januar, Abends gegen 9 Uhr, bra aus unbekannt gebliebenen Urſaen bei  J. Fr. Berndt, jet Nr. 460 auf der Ebersbaer Seite, Feuer aus und verzehrte das ganze Haus.

Dies iſt der lete dieſer Fälle. Gott behüte uns vor neuen !

Es ſind alſo, ſeitdem unſre jeigen Orte ſtehen, 14 Brände vorgekommen, 3 dur Wetterſlag, 10 dur Verwahrloſung und 1 dur Anlegung. (Geſrieben am 14. Auguſt 1856.)

Und ſon am folgenden Morgen, den 15. Auguſt früh um 6 Uhr, wurden wir dur Feuerruf erſret, und es ſtand au bald das Haus des Gartengrundſtües Nr. 11/33 in NG., weles erſt 15 Woen vorher der Häusler und Fabrikant Chriſtian Friedri Flammiger aus NG. erkauft hatte, in Flammen, brannte jedo nur bis zum Korbe ab, während die zwei Nebengebäude gänzli eingeäſert wurden. Die Entſtehungsurſae iſt ein geheimnißvolles Dunkel geblieben.