Zweiter Theil.
Die Ebersbaer Seite
in allen ihren Beziehungen.
Mit AG. auf's Engſte dur ihre Lage, dur Kire, Pfarramt und Sule verbunden, iſt die von uns wegen dieſes ſönen Verhältniſſes ſo genannte Ebersbaer Seite, oft ſogar geſrieben „Alt-Gersdorf, Ebersbaer Seite“, wele ihren Geritsſtand no bis heute zu Alt-Ebersba hat, da mehre Verſue und au namentli die Hauptverſue von Anno 1844 bis 1846, ſi au no in dieſer letern Beziehung ganz mit AG. vereinigen zu laſſen, leider fehlgeſlagen ſind. Au dürfte nun, da ſeit dem 6. Auguſt 1856 in dem Königlien Gerite (jet Geritsamte) zu Ebersba uns wiederum eine gemeinſame Juſtiz- und Polizeibehörde gegeben worden iſt, kaum wieder an eine Verwirkliung jener Idee gedat werden, da der Hauptgrund dazu in ſi ſelbſt zerfallen iſt.
In Betreff ihres Gemeindeverbandes gehört die Eb. S. ſeit 1839 zu Neu-Ebersba; und da dieſelbe alſo ihren Geritsſtand in Alt-Ebersba, ihren Paroialverband mit Gersdorf und ihren Gemeindeverband mit Neu-Ebersba hat, ſo iſt ſie nit unpaſſend einem Körper mit 3 Köpfen zu vergleien. In der Orts-Chronik von Ebersba iſt ſie als deſſen Siebenter Ortstheil aufgeführt zu finden.
I. Lage, Grenzen und Ortstheile derſelben.
Die Eb. S. beſteht aus 2 Haupttheilen, die dur die At- und Spreehäuſer Alt-Gersdorfs von einander getrennt ſind. Beide Theile liegen an der Nordſeite des untern Alt-Gersdorfs hingelegt, wie ein ſöner, grüner, frutbarer, waſſerreier Streifen.
Die obere Seite grenzt gegen Oſten an Eybauer, gegen Süden und Weſten an AG. und gegen Norden an Ebersbaer Flurſtüe, die untere Eb. S. dagegen grenzt gegen Oſten an AG., gegen Süden an ebendaſſelbe, gegen Weſten an Philippsdorf und gegen Norden an Spreedorf, von dieſem dur die Spree getrennt, woraus ſi ergibt, daß ſie eine nordweſtlie Ritung hat.
Oben iſt ſie erſt ein einreihiges, dann ein zweireihiges Zeilendörfen, ſtill und einſam für ſi beſtehend; aber unten iſt ſie ganz regellos gebaut.
Der obere, über den Athäuſern liegende Theil hat 27 Cataſternummern, die eine Fortſeung der Neu-Ebersba bildenen Nummern bilden, und von Müllers Haus Nr. 1134/486/779 bis zu Berndts Hauſe Nr. 1107/460/753 gehen. Darunter befinden ſi 21 Ganzhaus- 2 Halbhaus und 4 Bauſtellengrundſtüe. Das im Jahre 1854 abgebrannte Haus Karl Friedri Berndts, ſonſt Nr. 753, jet Nr. 460, ſließt die Ebersbaer Seite, die man faſt allgemein, ſelbſt hier, fälſli mit unter die Athäuſer renet. (Siehe das lete Feſt-Programm.)
Die Eb. S. hat ſeit 1773 ſon die 3. Benummerung. Erſt hatte ſie die fortlaufenden Nummern von Alt-, dann die von Neu-Ebersba und jet hat ſie die Benummerung vom Jahre 1849.
Der untere Theil, eine ziemli eine Raute bildende Häuſergruppe, beginnt erſt wieder mit dem jet der Frau verw. Herzog (ſogenannten Rothen-Müllern) gehörenden, sub Nr. 455 anjeo kataſtrirten Halbhauſe, und geht in einer ziemli retwinkligen Linie bis zu Zamanns Bauſtelle Nr. 448 an der untern Seite, und bis zu dem Gemeindehauſe in AG. und um den Mühltei der rothen Mühle auf der Südſeite herum.
Dieſer Theil umfaſſt blos 12 Cataſternummern, nämli die von 459 an bis mit Nr. 448 zurü von Neu-Ebersba, worunter das Rothe-Mühlen-, 9 Ganzhaus-, 1 Halbhaus- und 1 Bauſtellengrundſtü iſt, ſo daß alſo die ganze Eb. S. zuſammen 39 Nummer, nämli 1 Mühle, 30 Ganzhäuſer, 3 Halbhäuſer und 5 Bauſtellen enthält, wobei jedo no zu bemerken iſt, daß auf Jährigs Grundſtü Nr. 471, auf Hennigs Grundſtü Nr. 477 auf der obern Eb. S., und auf Karl Gottlieb Herzogs Grundſtüen Nr.457 und 454, ingleien auf Johann Gottlieb Reielts Grundſtüe Nr. 456 Zwei Häuſer ſtehen, wele alle au bewohnt ſind, weshalb alſo 43 Wohnungen herauskommen.
II. Erbauung, Name und Größe derſelben.
Die erſten Häuſer dieſer zwei theils zu Alt-Ebersba ſelbſt, theils zu deſſen Mundgute gehörenden Dorftheile wurden im Jahre 1694 angelegt, ſo daß, der faſt zweifelloſen Annahme na, im obern Theile das dem ſon erwähnten K. F. Berndt gehörende Haus Nr. 460 das erſte geweſen iſt; und im untern Theile war es jedenfalls das dem Fleiſhauer K. G. Herzog gehörende kleine Haus neben ſeinem Senkhauſe Nr. 457, weil ſi dort an der erſten und ſon vor 150 Jahren ziemli lebhaften Straße eine Senke ſehr nöthig mate. Sehr alte Häuſer ſind ferner Dörings, Eihorns Häuſer Nr. 463 und 462 u. ſ. w. Die Erbauer derſelben *) waren theils Ebersbaer, theils Gersdorfer Bewohner.
Im Jahre 1726 ſtanden deren bereits 20, und zwar meiſtentheils oben, wele, nadem ihnen ſeither interimsweiſe verſtattet worden war, ſi in die Kire und Sule zu AG. zu halten, nun im J. 1726, zu weler Zeit P. Großer Pfarrer in Ebersba war, um ihrer beſſern Bequemlikeit willen, mit der feſten Beſtimmung, daß alle Häuſer dieſſeits, d. i. am linken Ufer der Spree, zu dem Kirſprengel zu AG., und alle jenſeits liegenden Grundbewohner, d. i. Spreedorf, (weles ſeit dem J. 1708 ſi zu erbauen angefangen), na Ebersba gehören ſollten, allhier förmli eingepfarrt wurden, wobei es au ſein Verbleiben haben wird.
Ihren Namen hat die Eb. S., als ein daſiger Ortstheil, von Ebersba, in deſſen Flur es liegt. Ebersba aber ſelbſt, das ſeit ſeiner Zerſtörung erſt Wüſten-Ebersba
hieß, leitet ſeinen Namen, der Volksſage na, von den vielen Ebern oder wilden Sweinen ab, die ſi an der daſigen Ba ſehr häufig aufhielten; oder au von der aus dem Kottmar kommenden, das Dorf von Oſt na Weſt hin durſneidenden, in Gots Garten (ſ. oben) in die Spree mündenden Dorfba, die Ober-
oder Ebere-Ba
genannt, im Gegenſa zu der untern Ba, der Spree.
Hierbei bemerken wir nun no zunäſt, daß außer der Spree, (wele 38 teutſe Meilen lang iſt und ſi im Spreewalde in 300 Arme theilt), und den beiden Fluthgräben (ſ. oben) die Eb. S. ſonſt ein Gewäſſer nit hat, und daß au weder ein Hügel, no ein Gebüſ daſelbſt ſi befindet. Daß die Spree umſtehende Geſträu theils auf Alt-Gersdorfer, theils auf Grund und Boden der Eb. S. und Ebersbas ſelbt, iſt kaum erwähnenswerth.
Der geſammte Fläenraum der Eb. S. beläuft ſi auf 35 Aer und 197 □ Ruthen, wovon auf die herrſaftlien Aeer, meiſtens Laßäer, 11 Aer 270 □ Ruthen und auf die Privatgrundſtüe 23 Aer und 290 □ Ruthen kommen. Ihre Flurbunummern, deren in Allem 172 ſind, umfaſſen die Flurparcellen der Commun Ebersba von Nr. 2998 bis 3015, und von 3082 a zurü bis Nr. 3131. Die Zwiſennummern gehören Ober-Spreedorf und den Hutungshäuſern Spreedorfs an. — Spreedorf aber hat, wie hier gelegentli bemerkt wird, 81 Häuſer, wele faſt alle Stellhäuſer ſind. *)
Die ſämmtlien Gebäude auf der Eb. S. aber ſind mit 13,525 Thlrn. bei der Landesbrandverſierungsanſtalt meiſt dem halben Abſäungswerthe na, der jet 20,891 Thlr. beträgt, verſiert. Bis zum Jahre 1849 hafteten 226 Wurzeln auf denſelben.
III. Oeffentlie Gebäude, Abgaben, Bewohner und Beamte daſelbſt u. ſ. w.
Oeffentlie Gebäude giebt es nur Vier, und dieſe ſind a) die Günther'ſe Senke, b) die rothe Mühle, c) die Herzog'ſe Senkwirthſaft und d) die Reimann'ſe Senke.
A. Die Günther'ſe, ſonſt Ulbri'ſe Schenke Nr. 478, wele an der, die obere Eb. S. quer durſneidenden Landesauſſee liegt und die zweite Hälfte der obern Eb. S. beginnt, iſt im J. 1830 entſtanden und ſeit dem 31. December 1852 mit Realſankgeretigkeit verſehen, die, ohne Koſten, 35 Thlr. kam.
B. Die im untern Theile der Eb. S. gelegene, eine kleine, äußerſt romantiſe Inſel bildende, ſogenannte Rothe Mühle
sub Nr. 459/800, deshalb ſo geheißen, weil dieſe in der ganzen Aue Alt-Gersdorfs und der Eb. S. das erſte Ziegelda erhielt, entſtand dadur, daß der Großvater des jeigen Beſiers, weil. Joh. Chriſtoph Herzog, das Areal, weles jet dieſes Mühlengrundſtü bildet, von ſeinem daneben liegenden Grundſtüe im J. 1804 für ſeinen Sohn, weil. Mſtr. Joh. Chriſtoph Herzog, abtrennte und no in demſelben Jahre mit einem Mühlhauſe bebaute, weles einen unterſlägigen Mahlgang bekam, den jedo der jeige Beſier, Hr. Guſtav Adolf Herzog, blos zum Hausgebrau benut. Die übrigen Gebäude nebſt Blauholzraſpel erbaute ſein Vater im J. 1828. Zu dieſer Mühle gehören folgende 4 Teie, wele Herzog 1833 um 100 Thlr. acqquirirt hat: 1) der Rothe Mühltei ſelbſt, weler ledigli die Mühle ſpeiſt, derſelbe heißt au Walltei und liegt in AG. Flur; 2) der Spreetei; 3) der Lähdetei und 4) der Kuh- oder Hoftei, wele auf Ebersbaer Flur gelegen ſind. An Erbgrundzins hat der Beſier 22 Thlr., und in Allem auf das Grundſtü über 100 Thlr. jährlie Abgaben zu entriten.
C. Das dem Fleiſer und Senkwirthe G. Gottlieb Herzog gehörende Haus Nr. 457 war urſprüngli das kleine, jet daneben ſtehende Gedingehäusen, weles vor 100 Jahren der Fleiſer Joh. Miael Hofmann, der Urgroßvater des jeigen Beſiers (mütterlier Seite) erkaufte, um ſpäter das große Wohnhaus mit Zubehör darneben aufbauen zu können, das dann auf ſeinen Swiegerſohn Miael Herzog überging. Wie lange die Senkgeretigkeit darin ausgeübt worden, iſt nit ganz beſtimmt anzugeben. Jedenfalls aber iſt ſon das kleine Häusen eine Senke geweſen.
D. Was die Reimann'ſe Sankgeretigkeit anbelangt, wele die Firma Reſtauration
führt, ſo übt dieſe deren Inhaber auf Perſonal-Conceſſion, die er als früherer Hausbeſier zu Spreedorf erlangt, ſeit dem 20. Juli 1854 in dem Büner'ſen Hauſe Nr. 452 aus. *)
In Beziehung auf die einem Bauerngehöfte ähnlie Johann Büner'ſe Hoferaithe iſt zu bemerken, daß der Beſier das Wohnhaus im Jahre 1835 von den Erben des verunglüten K. A. Hahmann erkaufte, Kramgeretigkeit im J. 1827 erwarb, die Nebengebäude mit Mangel, Appretur und Stallungen im J. 1836 erbaute, und daß derſelbe zu ſeinen Geſäften meiſtens 8 Pferde hält. Au erbaute derſelbe im Jahre 1842 die auf dem Bauerngute J. Gottfried Wünſe's in Ebersba ſtehende, ſogenannte Spreedorfer Windmühle mit 2 Mahlgängen und deutſer Conſtruction.
Das erſte Ziegelda auf der obern Eb. S. erhielt bei einem Umbau im J. 1835 das Johann Traugott Hennig'ſe Haus Nr. 477; das neueſte Haus iſt, außer dem des abgebrannten Berndt, das Nebenhaus Ch. F. Jährigs Nr. 471, und der lete Neubau iſt die Scheune Ernſt Wilhelm Berndts bei dem Hauſe Nr. 476. Dieſer Berndt hat au ſeit dem 14. October 1856 einen conceſſionierten Kramladen eröffnet.
Sämmtlie Wohnhäuſer der Eb. S. waren am 11. Dec. 1856 mit 300 Perſonen, nämli 147 männlien und 153 weiblien Geſlets in 68 Haushaltungen, bewohnt, wobei 54 Sulkinder ſind.
An Handwerkern giebt es, außer 1 Fabrikanten und 58 Webern mit 80 Stühlen, blos 2 Bäer, 3 Tiſler, 1 Fleiſer, 1 Sneider, 2 Suhmaer und 1 Müller, obſon der Mahlgang in der Rothen Mühle … dem öffentlien Gebraue nit mehr offen ſteht.
Die Grundherrſaft der Eb. S. iſt dieſelbe, wie die der Stammgemeinde Ebersba und Alt-Gersdorfs, weshalb ihre Bewohner ihre Grundabgaben ebenſo und ganz in der Maaße na Zittau zu entriten haben, wie die zu Ebersba und Alt-Gersdorf.
An Grundſteuern hat die Eb. S. in dieſem Jahre 37 Thlr. 3 Ngr. excl. derjenigen entritet, wele die Gutsherrſaft auf ihre Gründe bezahlt; an Brandverſierungsgeldern aber 68 ½ Thlr., incl. des 10 Thlr. 24 Ngr. betragenden Zuſlags, und an Gewerbe- und Perſonal-Steuer 55 Thlr. 10 Ngr. 5 Pf., worunter 18 Thlr. 13 Ngr. 5 Pf. Zuſlag iſt, zu entriten gehabt.
[Es folgen weitere Angaben zum Steuermodus]
Bis zum J. 1844 hatte die Eb. S. an Landesabgaben au Criminalſteuer zu entriten; im Uebrigen aber war ſie ebenfalls ſteuerfrei, weshalb au ſie Steuerentſädigung erhielt.
An das Pfarr- und Kirſulamt hat die Eb. S., wele 1738 mit AG. und NG. gleie Beretigung an den Kirenſtänden erhielt, au dieſelben Leiſtungen zu thun, da es au hier nur Ganz- und Halbhäuslergrundſtüe, mithin weder Bauern no Gärtner giebt.
In Hinſit der Armenſulkaſſe gehört die Eb. S. zu AG., und rüſitli der Armenkaſſe ſelbſt zu Neu-Ebersba.
Die Hofedienſte bei bezüglien Vorkömmniſſen hat ſie entweder bei Kiren-, Pfarr- und Sulbauten hier in AG. und bei Communbauten in Neu-Ebersba dort zu thun.
An dem Hutungspatgelderertrage, welen die Hutungsparcellen Alt-Gersdorf einbringen, hat dieſelbe, wie ſon geſagt, ſeit Anno 1847 keinen Antheil mehr, da ſi von dieſem Mitbenuungsrete AG. dur eine Kapitalzahlung von 200 Thlrn. abgelöſt hat.
Was die Gerits-, Polizei- und Communverwaltung daſelbſt anbelangt, ſo hatte die Eb. S. bis zum Jahre 1837 einen eigenen Geritsälteſten, weler au in unſern Kirengeritsſtänden einen Pla und bei Paroialangelegenheiten Si und Stimme auf der AG. Geritsbank hatte. Der lete dieſer Geritsälteſten war Johann Chriſtoph Herzog, Beſier des Stammgrundſtüs, auf welem die Rothe Mühle ſteht. Er ſtarb im J. 1837.
Seit dieſer Zeit hat die Eb. S. ihren Geritsälteſten in Neu-Ebersba. Der erſte war Hr. Ch. Fr. Fiedler, Fabrikant in Spreedorf, und ſeit 1856 iſt es Hr. Ernſt Leberet Berndt ebendaſelbſt.
Seit Einführung der neuen Landgemeindeordnung 1839 hat die Eb. Seite in communlier Hinſit einen eigenen Vorſtand, weler in den 3 obgedaten Beziehungen Mitglied des Gemeinderathes von Neu-Ebersba, und in paroialiſen Beziehungen Mitglied des Gemeinderathes von AG. iſt, wobei er Si und Stimme na dem Gemeindevorſtande von AG. hat.
Der erſte derſelben war vom 1. Januar 1839 an bis ult. December 1840 K. Gabriel Döring, von 1841 ― 1846 Chr. Friedri Gottlieb Müller, vom 1. Januar 1847 bis ult. December 1848 der Fabrikant Chr. Fr. Berndt, von 1849 ― 1852 Chr. Fr. Zamann, und von 1853 ― 1856 und vom 1. Januar 1857 an iſt es wiederum oben genannter Müller.
Diejenigen Gemeindevorſtände ſelbſt, unter denen die Eb. S. ſeitdem geſtanden, als ſi Neu-Ebersba von Alt-Ebersba abgetrennt hat, ſind folgende: 1) Johann Gottlieb Suſter von 1839 ― 1845, 2) Johann Gottlieb Hofmann von 1845 ― 1848, 3) von 1849 bis jet Hr. Chriſtian Friedri Got auf der Haine.
Was die Tag- und Natwaen daſelbſt anbelangt, ſo werden die erſteren von dem Tagewäter von Neu-Ebersba mit abgethan, wofür jeder Wirth jährli 2½ Ngr. und jeder Inwohner 1 Ngr. 3 Pf. zu entriten hat, und einen beſonderen Natwäter hat die obere Eb. S. gar nit, weil hier die Natwaen von den Bewohnern ſelbſt gethan werden.
Auf der untern Eb. S. verſieht den Natwaedienſt der Wäter von Spreedorf mit, zu deſſen Unterhaltung hier jeder Wirth monatli 13 und jeder Inwohner 6 Pf. beizutragen hat.
Die Hauptbeſäftigung der Bewohner auf der Ebersbaer Seite iſt au hier Weberei. (S. Neu-Gersdorf und oben.)
Was die Viehzut anbetrifft, ſo zählt man jet allhier 8 Pferde, 27 Kühe und 36 Ziegen. Bienen und Federvieh kommen faſt gar nit vor.
Die Culturart des Bodens iſt naß und kalt und nur 4. bis 9. Claſſe. Die Bewohner benuen theils die herrſaftlien Laßäer; (das ſind ſole Parcellen, wele die Gutsherrſaft bei Zerlegung des Dominiums den Einwohnern gegen einen gewiſſen Laßzins von etwa 20 gGr. bis 1 Thlr. pro Seffel jährli überließ), theils haben ſie Felder von Ebersbaer und Eybauer Bauern erpatet.
Sließli wollen wir hier no bemerken, daß die früher hinter Spreedorf belegene Steinberghutung, wele in Neu-Ebersbaer Flur liegt und jet mit 8 Häuſern bebaut iſt, im J. 1842 urbar und, als herrſaftlies Areal, ebenfalls theils zu Bauſtellen gemat, theils verpatet, theils verkauft wurde. Das erſte Haus daſelbſt erbaute Chriſtian Frdr. Dreßler im J. 1843, das lete ein gewiſſer Smidt im J. 1850. Anno 1838 wurden hier und auf der untern Hutung zu AG. die Recruten des Regiments Prinz Albert
ausexerciert.