Katzen
… mag ich zwar auch (aber lieber sind mir Miezen)
Dabei gehörten Miezekatzen zu meinen ersten Begegnungen mit der Tierwelt.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass wir nicht immer nett zu ihnen waren - besonders wenn wir sie beim Vogel fangen erwischten …
der Schulkater
Unser „Pedell“ hatte an der „Pesta“, wie die Pestalozzi-Oberschule allgemein genannt wurde, während der Grundschulzeit seine Dienstwohnung als Hausmeister im Erdgeschoss des Schulgebäudes.
Zu seinen Aufgaben gehörten u. a. die Milchausgabe, das Türen-Verschließen, kleine Reparaturen usw. Oft wurde er begleitet von einem fetten, unzugänglichen Kater.
Dass jener des öfteren mal mit einem Singvogel statt einer Maus im Maule daher kam, haben wir ihm damals noch nachgesehen. Aber das Maß war voll, als er uns in der Turnhalle während wir Sport machten in die Beutel oder Ranzen geschissen hatte. Keine Ahnung wo diese Vorliebe von ihm herkam.
Aber einmal erwischten wir ihn nach der Stunde im Umkleideraum auf frischer Tat.
Das muss nach Weihnachten gewesen sein, denn einer von uns hatte Walnüsse dabei. Und kam auf die Idee, dem Kater die leeren Halbschalen zu verpassen. Gesagt, getan: mit Kittefix wurden dem sich sträubenden Tier 4 Nussschalen an die Pfoten gepappt und dann bekam er seine Freiheit wieder – in der Turnhalle.
Aufgesetzt auf dem Parkett machte es „Plock-plock“. Erschrocken von dem Geräusch versuchte der Kater zu flüchten, rutschte aber dauernd weg und erzeugte neues „Plock-plock, Plock-plock-plock“. Panisch klapperte er unbeholfen hinter die Matten und verkroch sich.
Zugegeben gemein. Aber nie wieder wurde der Kater danach in der Turnhalle und somit in unserer Umkleide gesehn.
Ende der 60er
Ich kann schon mit Katzen umgehen, aber das scheint eher so eine Frauensache zu sein.
Jedenfalls waren viele der Ladies mit denen ich zu tun hatte „Katzen-Menschen“.
Anja zum Beispiel züchtete gar, andere „sammelten“ welche.
die Körner-Katzen
Droben auf dem Eiskellerberg gab es das sog. Kutscherhaus (früher Umspanne für die Fuhrgeschäfte, die die Steigung bewältigen mussten). Hier wohnte viele Jahre Frau Körner, alleinstehend und mit ein paar Katzen.
Die wurden im Laufe der Jahrzehnte immer mehr. Als sie starb, holte man 72 Stück aus ihrer Wohnung. Nicht gerechnet jene Dutzende, die in der Ruine der Eiskeller-Fabrik hausten …
Jene – sich selbst überlassen – lebten wohl von den Mäusen in den Gebäuden und plünderten die Gärten. In unserer Ecke gab es so gut wie keine Singvögel mehr.
Außerdem ist Katzen-Scheiße recht ätzend. Flecken im Rasen zeugten allweil davon. Irgendwann reichte es Vatern und er besorgte sich ein Luftgewehr … Ok, das Knallen reichte, um sie zu verscheuchen.
Mitte der 90er
Waldkatzen
Nordische Waldkatzen sind schon 'was Besonderes. Und Anja hatte deren 5. Als ich sie kennen lernte war gerade Nachwuchs gekommen. Drei Würfe – über 30 Kätzchen. Was für ein Gewusel !
Eine Tochter ist Katzen-Schwärmerin. Dort hätte sie gerne ein paar mitgenommen …
um 2009
das Katzen-Café
Beim Spaziergang durch Liberec bemerkte ich in einem Schaufenster eine Katze. „Guck' mal, die hat sich's bequem gemacht.“
Ein Blick nach drinnen zeigte dann aber, dass sie nicht die einzige war ! „Catfé Kočičárna“ ist ein echtes Katzencafé ! Also, ausprobiert.
Während wir Kaffee und Schokolade tranken, wuselten Kätzchen um unsere Füße und die weiterer Gäste.
Die Kellnerin klärte uns auf: verwilderten Stadtkatzen wird hier ein neues Zuhause geboten und medizinische Versorgung dargereicht. Dafür wird ein Teil der Bezahlung aufgewendet. Und man konnte sehen, dass die paar Kronen mehr es den Gästen Wert war.
2019
