Entlang der Hauptstraße

ein Spaziergang quer durch Neugersdorf

vom Bahnhof zur Berghutung

Route

Man konnte bis Anfang 2000 den Ort auch bequem per Bahn erreichen – inzwischen ist der Bahnhof geschlossen und Neugersdorf nur noch ein Haltepunkt auf der Strecke Dresden-Zittau.

Wer hier aussteigt steht eigentlich auf dereinst Ebersbacher Flur. Erst 1875 kamen die Achthäuser und andere Bauten zwischen heutiger Ritter- bzw. Spreequellstraße und Ortsgrenze zu Alt-Gersdorf. Ein gewiss guter Schritt, denn wo sonst hätte man 1874 dann den Bahnhof errichten sollen.

Bahnhof

Der Bahnhof war einst Stolz der Stadt – hatte er doch hohen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung des Ortes. Selbst zu DDR-Zeit war er ein wesentliches Element des städtischen Lebens, sei es nun die Reise per Bummel- oder Fernzug nach Dresden oder direkt nach Binz gewesen oder nur ein preiswertes, aber schmackhaftes Essen im Mitropa-Restaurant.

Der Ort beginnt nördlich knapp hinter dem Bahnhof; wer von Löbau kommend die alte Staatsstraße nach Böhmen nimmt, bemerkt den Ortseingang kaum. Entlang der Neubaublöcke des sog. „Oberlandes“ führt die Straße geradewegs ins Ortszentrum von Neugersdorf.
Doch das 'Oberland' gehört zu Ebersbach und eine scharfe Kurve kurz vor den Bahnschienen erfordert volle Aufmerksamkeit, sodass – wer die Brücke über die Bahngleise passiert – unbemerkt in Neugersdorf angelangt ist. Die Brücke hat ihre eigene Geschichte …

ehem. Villa, Hauptstr. 2

Vom Bahnhof linkerhand in Richtung Brücke gelangt man nach wenigen Schritten an eine der prächtigen Gründerzeitvillen, die in DDR-Zeiten meist als Kindergärten o. ä. fungierten. Neuzeitlich ist jener Kreisverkehr, der die unübersichtliche Kreuzung Kollwitz-/Haupt­straße entschärfen sollte. Solange aber die LKW-Brummis, die den Grenzübergang Neugersdorf benutzen wollten, durch die Stadt mussten, war es eher ein Verkehrshindernis.
Diese Situation entspannte sich erst 2001/02 mit Vollendung des Baus der Ortsumgehungsstraße S 148. Zuvor konnte es geschehen, dass sich der LKW-Stau von der Grenze weit hinein in die Stadt erstreckte …

Reichshof

Kurz hinter dieser Kreuzung lag viele Jahre eine renommierte Gärtnerei, oberhalb davon stand das ehem. Hotel „Reichshof“ – etwa 1979 wegen Baufälligkeit abgerissen. Heute steht hier ein adäquater Neubau als Ausdruck der neugewonnenen Selbstständigkeit heimischen Handwerk und Gewerbes, die Gewerbebank. Auch die angeschlossenen Geschäfte sind besuchenswert und sei es nur um die Wartezeit bis zum nächsten Bus zu überbrücken. Zumindest die Bäckerei „Füssel“ hat einen überregional guten Ruf.

Handelshof

Gegenüber auf der anderen Straßenseite stand bis zum Mai 2018 ein architektonisch eigenartiges, reizvolles Gebäude – der „Handelshof“ – ein primitiver Anbau für den Verkauf von Elektrowaren und Alltagsartikeln und ein schmucker, fast villenartiger Zweckbau mit markantem Turm und einem Runderker. Schade, dass sich keine andere Lösung als der Abbriss zeigte …

Ein Stück bergauf liegt linkerseits die ehem. Eisdiele, später das „Spreequell-Eck“, eine feine, kleine Gaststätte, heute das Café „NaschEcke“. Wer Zeit hat (und Geld) kann eins der interessantesten Kaufhäuser der Region aufsuchen: Das „Kaufhaus an der Spreequelle“ liegt gleich dahinter und geniesst einen guten Ruf bis weit ins Böhmische hinein.

Wem das Geld ausgegangen, konnte hier auch die Filiale der Sparkasse nutzen; überhaupt haben sich hier in nicht zu großem Stil viele Geschäfte zusammengefunden und bilden dank eines modernen, aber ansprechenden Interieurs ein neues Zentrum örtlicher Kommunikation. Selbst Bewohner vom Berg finden sich regelmäßig zu einem Braasch bei Kaffee oder Bier ein und tauschen Neuigkeiten oder Alltagssorgen.

Übrigens, Fisch-Liebhaber finden nahebei eine ausgezeichnete Räucherei – vor Jahren der Binnenfischerei Kreba zugehörig … [mehr]

Die Villa an der Ecke zur Goethestraße trägt noch die Inschrift „Heimatmuseum“. Doch die Liebe der „Gierschdurfer“ zu ihrem Museum scheint nicht sehr groß gewesen zu sein, obwohl es im Ort einen sehr regen Geschichtsverein gibt, der seit Mitte der 80er Jahre sehr interessante Hefte zur Ortsgeschichte herausgab und auch in der Jetztzeit manche Entdeckung liefert.
Zuletzt konnte man sich hier mit Computertechnik ausstatten lassen ehe es reines Wohnhaus wurde.

Gegenüber an der rechten Straßenseite erstreckt sich ein kleiner Park, hinter dem das markante Gebäude der Fichte-Schule hervorlugt.

Der Weg führt weiter bergauf; links und rechts der Hauptstraße finden sich teils verstreut, teils konzentriert Geschäfte und Handwerke: Drogerien, Bekleidung, Zahnärzte...

Ehe die Hauptstraße einen jähen Knick nach Südwest macht, passiert man das frühere Reformhaus, einen ehem. KONSUM, der jetzt die Post beherbergt und das ehem. Arbeitsamt der Stadt, dann hat man den Gipfel des ersten Höhenzugs auf dem Wege erreicht.

altes Kino

Kurz vor der großen Kreuzung musste man an Resten einer Neuzeit-Schande vorbei: Das Stadtkino, in dem Generationen „tolle“ Filme und erste Liebesabenteuer erlebten, wurde nach der Wende an Spekulanten verhökert und später niedergebrannt. Im Zeitalter von High Definition TV, DVD und Videorecorder haben's Kinotheater schwer; möge dem übrig gebliebenen Kino im Nachbarort Ebersbach ein besseres Schicksal beschieden bleiben.
– Der moderne Bau an dessen Stelle beherbergt die hiesige Sparkasse.

Hinter dem Kino lag bis in die 70er Jahre der Schießstand; doch als beim Üben mit KK-MPi einige Kugeln in Dach und Fenster der Fichteschule einschlugen, war das Ende dieser Sporteinrichtung gekommen: Man schuf einen besseren Ersatz auf dem Berge nahe des Wasserturms.
Auch der nahebei gelegene Sportplatz und die Humorturnhalle haben bereits ihr Ende gefunden. Die sportbegeisterten Neugersdorfer haben ja ein eigenes Stadion und noch viele Betätigungsstätten.

An der seit langem ampelgeregelten Kreuzung fällt links das markante Bild der ehem. Post ins Auge. Die Sandsteinvilla daneben war mal Sparkasse.

Der Blick nach Rechts erfasst die ansprechende Silhouette der Ev. Kirche; noch weiter rechts wirbt ein Schild für die „Stadt'l-Disco“. Dieser Beatschuppen war (und ist ?) Neugersdorfs wohl größte Vergnügungsstätte. Wer kennt nicht die prächtigen Sitzungen und Feiern des hiesigen Karnevals ? Die Gast- und Veranstaltungsräume von „Stadt Zittau“, dem einstigen Kretscham Alt-Gersdorfs, sind jedem Hiesigen vertraut.

Die große Scheune, die einst des Ortes einziges öffentliches Toilettenhäuschen verdeckte – Breit­scheid-Str. 1 – ist längst Geschichte. Das kleine Haus daneben wechselte mehrfach die Besitzer und birgt ein Geschäft. Gegenüber, unterhalb der Post, lag das „Eichhorn“-Sportgeschäft, wo man alles bekam in dem schönen Umgebindehaus. Seltsam, dass der Denkmalsschutz keinen Einwand hatte, als die Allianz-Versicherung das Gebäude zwecks modernem Neubau abreißen ließ.

Die Hauptstraße fällt sofort hinter der Kreuzung ab. Aus zwei einzelstehenden Gebäuden errichtete man in den 30er Jahren das Winkler'sche Geschäftshaus, in dem es Mode, Haushaltsartikel und Schmuck gab. Der letzte Laden war ein langer Schlauch, in dem ein Friseur seinem Tagwerk nachging. „Einmal Fasson oder Rundschnitt bitte !“

Die kleine Gasse rechterhand hinter dem Geschäftshauszug, die zu einer stillgelegten Kirchpforte führt, markiert die Grenze zwischen Alt- und Neugersdorf. Linkerhand aber führt sie die kleine Straße entlang, die sich hinter dem ehem. Fabrikgebäude als Wiesenstraße droben am Berg verliert. Auch hier sind zwei um 1900 errichtete markante Häuser eingeebnet worden – ein Parkplatz gibt nun die Sicht frei auf die Reste eines alten Textilbetriebes.

Neu-Gersdorf beginnt für den Besucher also rechterhand mit einer Teich-Kette, die sich bis zu den vormaligen Fabrikanlagen nahe der tschechischen Grenze hinzieht. Der Teil linkerhand bildet entlang der K.-Liebknecht-Straße die sog. Hinterecke und ist architektonisch (wie ortsgeschichtlich) immer noch einen Extra-Spaziergang wert.

Eine kleine Senke mit einer quasi „unsichtbaren“ Brücke verbirgt den Zufluss zu der Kette jener rechterhand sichtbaren Teiche: auf dem vorderen Kirchteich schwimmt zu besonderen Zeiten das beleuchtete Wappen der Stadt – der „Neugersdorfer Kranich“.

Der Weg führt von nun an kontinuierlich bergan.

Eine alte Schmiede rechterhand war zeitweilig sogar Tankstelle, wie eine Aral-Zapfsäule belegte. Gegenüber der Flachbau mit dem großen Fenster beherbergte in den 50er..60er Jahren den „Imbiss“, eine einfache Schnellgaststätte. Der große Bau daneben war um 2000 nach langen Jahren der Ruhe wieder eine in Betrieb befindliche Gaststätte. Doch der Bau ist zu alt, obwohl er von der Bedeutung dieser Straße seit alters her zeugt. War der Bau doch dereinst der Kretscham von Neu-Gersdorf. Dabei gibt es diese Straße in heutigem Verlauf erst seit 1830, zuvor schlängelte sich die Strecke durch heute kleine Nebengäßchen.

Eines davon mündete hinter jener Gaststätte am vormaligen Markt. Die Gaststätte war vielen bekannt als „Volkshaus“ und lange Jahre auch als Hotel betrieben. Baumeister Kretschmer hatte sich in den 70er Jahren bemüht, das marode Haus zu sanieren, musste jedoch aufgeben.

Der „Markt“ davor diente viele Jahre als Bus-Bahnhof, ehe der rechterhand gelegene neu errichtet wurde, nachdem das Winkler'sche Bauerngut in den 60er Jahren abgerissen wurde. Dahinter stand bis in die 90er Jahre die örtliche Sonderschule; folgt man der rechts abgehenden Fröbelstraße kommt man an der Poliklinik vorbei und gelangt in die grenznahe Vorderecke.

Die anderen den Markt begrenzenden Bauten gehören zur einstigen Brauerei und leiten über in eine Folge prächtiger Gründerzeit-Villen, hinter denen Reste ehem. Fabrikbauten erkennbar sind. Schließlich war der Ort Zentrum der Textilindustrie und hatte Schwerpunkte auch in Webstuhlbau und Möbelindustrie; kaum etwas davon ist nach der Wende übrig geblieben. Der Abriss der Industriebauten reisst empfindliche Lücken in das vertraute Ortsbild, schafft aber zugleich neue Gestaltungschancen.

Jedem Ortsansässigen ist das Buch- und Schreibwarengeschäft „Haußig“ vertraut oder der frühere „Spielzeug-Hom­mel“; ihnen gegenüber liegen die beiden Rathäuser.

Die linkerhand abzweigende Parkstraße führt in die historische Mittelecke; die Hauptstraße führt hingegen am „Scherbelkonsum“, „Gold-Hommel“, „Foto-Rönsch“ und an einer der beiden Apotheken des Ortes vorüber. Zunehmend rücken nun regionstypische Umgebindebauten in den Vordergrund, in die immer wieder kleine Geschäfte eingestreut sind. Die innerstädtische Tankstelle Liebmann ist zugunsten eines reinen Autohandels aufgegeben worden; überhaupt sind die einst im Gefolge der Automobilisierung entstandenen Klein-Tankstellen aus dem Stadtbild verschwunden (sicher zurecht; mancher erinnert sich noch des Brandes der Tankstelle Liebmann, wo die phantastische Freiwillige Feuerwehr der Stadt ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Wohnhäuser verhinderte).

Das Gebäude der vormaligen Finesse und der gegenüberliegende Baumarkt 'Bauspezi' beenden eigentlich die Kette der Einkaufsmöglichkeiten entlang der Hauptstraße (nicht ganz, aber es wird sehr dünn).

Die Ruinen vom vormaligen Textilwerk „Blaue Fahne“, wo einst junge Leute ihre Fachausbildung erhielten, sind einem modernen Ausbildungszentrum gewichen. Auch in der Villa oberhalb wurde noch lange Zeit Konfektion produziert und verkauft; auch viele der zweistöckigen, markanten Faktorenhäuser hier zeugen von der einstigen Bedeutung der Leineweberei bzw. Textilfabrikation.

Der renovierte Ziegelbau an der Einmündung der H.-Heine-Straße barg die örtliche Druckerei. Das graue Haus auf der anderen Straßenseite beherbergte einen Schuster. Der Autoschlosser schräg gegenüber hat in der Neuzeit ein modernes Autohaus oben auf der Töpferwiese errichtet.
Diese Wiese war bis in die 60er Jahre integraler Bestandteil des Jacobi-Marktes; hier wurden speziell Töpfer- und Stellmacherwaren gehandelt. Das eigentliche Markttreiben nebst Belustigungen fand und findet auf der großen Wachtschenk-Wiese gleich neben dem Grenzübergang statt.

Ein leider verfallender Prachtbau mit Sächsischem Wappen ist das frühere Zollamt.

Die Wachtschenke durfte zurecht als ein Wahrzeichen der Stadt angesehen werden und war spätestens ab Haußig Wegweiser zum Berge. 1978 wurde das einst prächtige, inzwischen heruntergekommene Gebäude wegen der notwendigen Straßenverbreiterungsarbeiten am damals entstehenden Grenzübergang abgerissen.

Der Grenzübergang diente dem innereuropäischen Transitverkehr und war für PKW gesperrt; Radfahrer und Fußgänger können ihn jedoch nutzen und erschlossen sich somit problemlos die angrenzende nordböhmische Landschaft.
Wer per PKW nach Tschechien wollte musste weiter südwärts nach Seifhennersdorf fahren; Ortskundige nutzten dafür längst die erst neue Umgehungsstraße statt sich durch den Ort zu zwängen – leider fehlte der direkte Anschluß nach Rumburk auf tschechischer Seite lange Zeit …

Die nach Seifhennersdorf abzweigende Straße existiert erst seit 1840 und führte mit 13 % Steigung den Eiskeller-Berg hinauf. Den Berg, in dessen basaltenen Gewölben früher das winters gewonnene Eis für die örtlichen Gastwirte bzw. die Bierzelte vom 'Gierschdurfer Schissn' aufbewahrt wurde, krönen eine stillgelegte Fabrikanlage linkerhand – meist kurz „uf'n Eiskaller“ genannt und inzwischen zum Naherholungspark umgestaltet – und ein markanter Aussichtsturm aus groben Sandsteinquadern rechterhand.

Dieser Bismarck-Turm – eine Zeit lang „Turm der Jugend“ genannt, doch kaum genutzt – wurde nach der Wende mit Fördergeldern restauriert und steht Interessenten heute wieder mit seiner Aussicht in die herrlich gegliederte Berglandschaft der Oberlausitz und Nordböhmens zur Verfügung.

Von hier an neigt sich die südwärts führende Straße wieder abwärts. Ein Rondell gegenüber der zur Winterzeit mit ihren hohen Douglasien märchenhaft anzusehenden Heinig-Villa bildet die Endhaltestelle des Busverkehrs in die Kreisstadt Löbau. Doch ehe wir der Straße folgen, vorbei an den letzten Wohnbauten vor dem stadteigenen Walde und den dortigen Fischteichen, biegen wir hinter einem renovierten Bau in die Hutung genannte Straße ein.

Der Bau war einst einfaches Gasthaus (bei „Ruppie“ wie die Alten sagten), später die renommierte Gaststätte „Zur Erholung“. Mit dem letzten Wirt starb auch das einst festliche Leben hier, doch gab es für hungrige oder durstige Seelen unweit davon einen guten Ersatz: Ca. 100 m entlang der Straße nach Seifhennersdorf hatte ein findiger Unternehmer neben einer Pension eine gemütliche kleine Gaststätte geschaffen: Das 'Bismarck-Stübchen' servierte gepflegtes Bier nebst guter Küche. Schade …

Die Hutung ist auf einen schweren Sturm Anfang des 19. Jh. zurück zu führen: Der Windbruch des damals noch näher an die Stadt reichenden Waldes wurde zugunsten einer Viehhutung nicht wieder aufgeforstet und später gleichfalls besiedelt.
Es hat jedoch hiermit noch eine andere Bewandnis: Eine Straße heisst hier „An der Wasserscheide“ und so wie die Alt-Gersdorfer durch Zuhalten der Spreequelle den Wasserstand der Spree in Berlin regulieren können, so verursachen die Bergbewohner hier die Gezeiten in der Nordsee oder Hochwasser in der Ostsee. [mehr]

Wer das nicht glaubt, der folge der Hutung-Straße nach Osten. Ehe sie wieder absteigt ins Ortsbild, erreicht man einen von weither sichtbaren, schlichten grauen Turm, allgemein bekannt als Wasserturm.
An ausgewählten Tagen ist von Zeit zu Zeit eine Besteigung gestattet, die ähnlich der Aussicht vom Bismarck-Turm ein wunderbares Panorama darbietet.

Eigentlich sollte nun Rast im „Bismarck-Stübl“ sein, aber das hat ja nun geschlossen. Ich weiß nicht, wo man nun rasten könnte, ehe wir aufbrechen Richtung Dreiecker
Tour Nr. 1

Um 1900 hatte Neugersdorf einen Schlachthof eingerichtet, der nach 1958 noch einen zeitlang vom Fleischwerk Löbau genutzt wurde. Dann stand der Schlachthof lange leer.

1970 gelang es dem damaligen Bürgermeister S. Geißler den VEB Binnenfischerei Kreba zu überreden, hier eine Fischverarbeitungs zu etablieren. Nach der Wende wurde das Mutterunternehmen liquidiert, aber eine pfiffige Familie namens Fischer übernahm 1995 die Neugersdorfer Niederlassung und führt sie seither erfolgreich als „Neugersdorfer Edelfisch GmbH“. – Auf dem „Gierschdurfer Schissn“ unbedingt kosten !

Aber leider: altersbedingt schloss 2020 dies beliebte Unternehmen seine Pforten …

Wappen Neugersdorf

Südlich des Beerberges liegt eine feuchte Senke mit einer alten Viehtränke, deren Reste heute wohl das Teichlein der Kleingartenanlage „An der Kranichpfütze“ darstellen. An jener Kranichpfütze sollen früher Kraniche gerastet haben. Wachsame Vögel, die, um munter zu bleiben, oft einen Stein in die Kralle nehmen …

1740 wurde der Kranich im Gerichtssiegel aufgenommen als Zeichen der Wachsamkeit. 1931 entstand das neue Stadtwappen mit einem Kranich, der ein Hufeisen in der rechten Kralle hält.

Kippt die Hausfrau ihr Waschwasser nach vorne aus, läuft es hinab zur Spree, von da in die Havel, in die Elbe, in die Nordsee.
Kippt sie es nach hinten aus, läuft es in die Mandau, in die Neisse, in die Oder, in die Ostsee.

So regeln die »Gierschdurfer« den europäischen Wasserhaushalt !

Aufnahme von 2012
Hauptstr. 2 (Baumeister: Polisch)
Aufnahme von 2007
Aufnahme von 1978
Aufnahme von 2006
Aufnahme von 2001
Aufnahme von 2012
By Ubahnverleih - Own work, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32639840
Aufnahme 2004
Aufnahme von 1963
Aufnahme von 2012
Aufnahme von 2010
Bedürfnisanstalt, Kirche und Hotel Stadt Zittau
Postkarte von 1934
Aufnahme von 1966
drei abgerissene Häuser
Aufnahme von 1910
Aufnahme von 1964
Aufnahme von 2002
Aufnahme von 1890
Aufnahme von 1960
Aufnahme von 2003
Aufnahme von 1935
Aufnahme von 2001
Aufnahme von 1960
Aufnahme von 2009
Aufnahme von 2004
Aufnahme von 2004
Grenzschenke, Wachtschenke und Butter-Herzog am Grenzübergang
Postkarte von 1915
Aufnahme von 2006
Aufnahme von 2007
Aufnahme von 2004
Aufnahme von 2006
Aufnahme von 1969
Aufnahme von 1968