📸️ einfach knipsen 📹️

Wie ich zur Digitalfotografie gelangte …

Wechsel zum Digitalen

2001 war es dann soweit: Mein erster digitaler Fotoapparat war eine Bridgekamera von Sony – eine Mavica CD 200. Damals war ein Problem digitaler Fotografie die Verfügbarkeit geeigneter Speichermedien.

1. Aufnahme mit Mavica CD 200
ursprünglich JPG: 2048×1536 px, ISO 100, 1/50 s, Blende 2,1

Zwar hatte es Versuche gegeben, Fotos z. B. auf üblichen 3.5"-Disketten zu speichern. Doch das hätte nicht nur bedeutet, pro Aufnahme eine neue Diskette zu verwenden – die Bildauflösung wurde durch dieses Medium zu stark begrenzt: 1,4 MB (also 1 Foto mit 1280×960 PixelQVGA-Auflösung). Sowohl die in den Kameras verbauten Chips als auch die Speichermedien kamen mit immer größeren Auflösungen auf den Markt.

Die Besonderheit dieser Mavica war, dass als Speicher eine 156 MB CompaktDisk verwendet wurde; die Kamera besaß einen eingebauten CD-Brenner. In maximaler Auflösung mit 3.1 Megapixeln (QXGA) konnte man ca. 150 Bilder „brennen“, in UXGA-Auflösung (1600×1200 px) ~ 190 und VGA-Auflösung (640x480) fast 1000. Da ich (3) wiederbeschreibbare CDs verwendete, hatte man quasi unbegrenzten „Filmvorrat“.

Und die Umstehenden wunderten sich, wenn man zum „Filmwechsel“ einfach die Rückseite aufklappte und eine Scheibe wechselte. Übrigens waren Aufnahmen im Winter auch ganz angenehm, da der Brenner bei Benutzung die Kamera ein wenig aufwärmte – half bei klammen Fingern …

Im April 2008 hielt dann eine neue Sony Einzug: eine DSC-H9, deren Bildauflösungen zwischen VGA (640×480 px) und 8 Mpx (3264×2448 px) lagen.

1. Aufnahme mit DSC-H9
ursprünglich JPG: 2592×1944 px, ISO 400, 1/30 s, Blende 2,8

Bemerkenswert an der Kamera war, dass sie nicht nur Full HD (1920×1080 px, also im 16:9-Format) aufnehmen konnte, sondern dass sie auch einen 15-fachen optischen Zoom aufwies. Wie die Mavica besaß sie einen eingebauten, ausklappbaren Blitz, hatte jedoch ein viel größeres, klapp- und kippbares Display und einen NightShot-Modus, d. h. die Kamera kann im Infrarotbereich Aufnahmen machen ähnlich einem Nachtsichtgerät.

lichtloser Raum, nur Straßenlaterne vorm Fenster

Ignoriert man das Rauschen, so ließen sich infolge der hohen Empfindlichkeit der verbauten Chips selbst mit der Mavica Nachtaufnahmen ohne Zusatzbeleuchtung machen.

2014 legte ich mir die Sony DSC-HX400V zu, nicht zuletzt wegen der Erfahrungen mit GPS-Koordinaten, die ich durch den Gebrauch des Tablets (s. Kap. 3) machte.

Je nach Format gestattete die Kamera Aufnahmen in folgenden Auflösungen:

LargeMiddleSmallVGA
3:218 MP5184×34568,9 MP3648×24324,5 MP2592×1728
4:320 MP5184×388810 MP3648×27365 MP2592×1944640×480
16:915 MP5184×29207,5 MP3648×20562,1 MP1920×1080
1:115 MP3888×38887,5 MP2736×27363,7 MP1920×1920

Die vielfachen Einstellmöglichkeiten moderner Digitalkameras werden i. d. R. kaum genutzt. Statt dessen konzentriert man sich auf:

  • Aufnahmen im AUTO-Modus (bzw. intelligenter Auto-Modus)
  • Panorama-Bilder
  • Video-Aufnahmen
  • ggf. voreingestellte Szenen-Aufnahmen (Nachtaufnahme, Sonnenuntergang, Sport, Feuerwerk etc.)

Beide letztgenannten Kameras erlauben Serienbilder. Dabei nimmt die Kamera das Motiv in je 3 Aufnahmen auf, deren Belichtungswert jeweils geringfügig verschoben ist (0,3 eV, 0,7 eV oder 1 eV). Ähnliches lässt sich per Weißabgleich einstellen.

Belichtungsreihe mit -1 eV, 0 eV und +1 eV

Aus dem gewonnenen Bild-Trio kann man mit geeigneter Software (z. B. Gimp) hervorragend HDR-Aufnahmen, also Bilder mit hohem Dynamikumfang erzeugen.
Für „faule Leute“ bringt die Sony HX400 allerdings gleich einen Auto-HDR-Modus mit …

🎞️ Video-Ausflug

Bereits die Mavica war in der Lage kurze, einminütige Videos aufzunehmen – allerdings nur mit 320×240 px. In der Zwergenversion von 160×112 px schaffte man auch fast 115 sec, ehe der Brenner die Videoaufnahme zwangsbeendete.

Mavica-Video 160×112 px
ursprünglich im Mpeg-2 Format; hier als WebM
Mavica-Video 320×240 px
ursprünglich im Mpeg-2 Format; hier als WebM

Mehr als ein paar Demo-Clips für eine Website ließ sich damit nicht erzeugen …

Mit der DSC-H9 stieg die Auflösung für Videos auf 640×480 und die Aufnahmedauer wurde nur noch von der freien Kapazität des Speicher-Chips begrenzt.

Bei einem 2 GB Speichermedium lassen sich hochauflösende Videos von ca. 10 min Dauer aufzeichnen; verwendet man das klassische VGA (3 MP), so schafft man gar über eine Stunde z. B. wenn man Vorträge mitschneiden möchte.

🖌️ Bildbearbeitung

Da ich viele Jahre Schulungen zu Grafikprogrammen gab, bei denen auch Techniken der Bildbearbeitung behandelt wurden, habe ich natürlich auch meine Fotos am PC mit Grafik-Software aufgebessert.

Während professionelle Studios Software wie „Adobe Photoshop“ bevorzugen, hatte ich mich (aus Kostengründen) frühzeitig OpenSource-Software zugewendet. Für kleines Geld (bzw. kostenlos) gab es Programme wie „Paint Shop Pro“, „IrfanView“ oder „Gimp“.

Besonders Letztes steht „Photoshop“ kaum nach und gestattet all jene Manipulationen, die bei digitalen oder digitalisierten Aufnahmen erforderlich scheinen.

Dazu zählen u. a.

  • Farb- und Belichtungskorrekturen
  • Histogramm, Weißabgleich, Gradation
  • Bildbeschnitt, Ausschnitte
  • Skalierung, Drehung, Perspektivkorrektur
  • (Fehler)Retousche
  • Maskierungen
  • Bildmontage und Kollagen
  • Formatkonvertierung

Mit Gimp lässt sich all das rasch und kostengünstig am PC erledigen. Und für die Verarbeitung bzw. Konvertierung ganzer Serien von Bildern und Videos gibt es ja noch FFmpeg und ImageMagick … (Aber dafür darf man den Umgang mit der Konsole nicht scheuen – beides sind leistungsstarke Terminalprogramme ohne Bedienoberfläche.)

Mond über Lübbenau, 12.04.2008, 05:30, Belichtung 0,4 sec