meine Technologie zur Erstellung eines Event-Videos aus verschiedendsten Ausgangsmedien
Technologie-Gedanken
Zielstellung ist die Erstellung eines zusammenfassenden Videos aus Digitalbildern und kurzen Videosequenzen, die ein Ereignis dokumentieren – etwa einen Urlaub
Dummy-Demo-Video (niederste Qualität, kein Ton)
gegeben sind diverse Bilder im PNG- oder JPG-Format aus unterschiedlichen Quellen (Kameras, Scanns) und in verschiedenen Auflösungen und Ausrichtungen
Wenn man sich Gedanken darüber gemacht hat, ob sich ein Erinnerungsvideo lohnt, dann kann man an die Auswahl der Fotos und Videos gehen.
Dabei ist es sehr hilfreich, einen Stift und Zettel bereit zu halten, um sich Notizen für den szenarischen Ablauf zu machen.
Während sich die Reihenfolge der Bilder bei einem Urlaub meist aus der zeitlichen oder örtlichen Abfolge ergibt, lassen sich Fotos und Videos nur schlecht automatisch in die gewünschte Reihenfolge bringen.
Sinnvoll ist daher eine Notierung etwa in der Art:
Bild 1 bis Bild 12 (Anreise)
Video XY
Bild 13 bis 44 (Stadterkundung)
Videofolge V1 bis V3
Zwischenbild (Karte)
Bild 45 ...
Warum ? Aus den Bildfolgen werden Video-Abschnitte, aus Einzelvideos und Videofolgen ebenso – und alles wird am Ende zusammengefasst !
Eines der hervorragenden Bildverwaltungsprogramme ist Shotwell. (Erfahrungen hierzu sind hier gesammelt.)
Shotwell-Bild- u. Videoverwaltung
In Shotwell sind die gesammelten Objekte gewöhnlich nach Tag/Monat/Jahr und Zeit geordnet und sinnvollerweise thematisch getaggt. Mittels Markierung (Strg+G) kennzeichnet man nun alle jene Fotos und Videos, die zu einem Gesamtvideo des Ereignisses zusammengefasst werden sollen.
Über Datei → Exportieren kopiert man alles Markierte in einen Hilfsordner.
Beim Export sollte man die Auflösung des gewünschten Anzeigegerätes bedenken – auf einem 640×480px-Display wird keine 3648×2056-Darstellung sinnvoll sein, allerdings braucht man für einen modernen Fernseher die Bildauflösung kaum zu reduzieren. Eine Anpassung an die Möglichkeiten des TV-Gerätes ist aber sinnvoll, um dort einen zügigen Bildaufbau zu gewährleisten, z. B. 1920×1080px oder 3200×1800px.
Wünscht man Untertitel oder gar eine zeitlich korrekte Reihenfolge, so ist beim Export die Ausgabe der Metadaten mit erforderlich.
Achtung, die Markierungen in Shotwell noch nicht aufheben !
Hat man sich noch gemerkt, welches Video zwischen welche Fotos einer zeitlichen Reihenfolge gehört ? Wohl kaum.
Also spätestens nun den „Drehbuch“-Zettel nehmen und sich mit Hilfe von Shotwell Datum und Zeiten notieren. In der Regel genügt es, sich die Werte der Video-Schnipsel auf zu schreiben.
Jetzt zu den Besonderheiten:
Stammen alle Fotos und Videos von der gleichen Kamera ? Nein ? D. h. die Dateinamen sind durcheinander wie p1030..., bd123..., dsc0601..., img0815, p1031..., sollen aber trotzdem in der zeitlich richtigen Reihenfolge erscheinen ? Dann brauchen wir einen Ausflug ins Terminal und die Verwendung von ExifTool (Hintergrund-Erklärung)
Terminal
Sollten die ExifTool(s) noch nicht installiert sein, bitte zuerst das nachholen.
Dann mit Strg+Alt+T ein Terminal öffnen, mit cd PFAD/ZUM/ZIELORDNER in den gewünschten Zielordner wechseln, wo die aus Shotwell exportierten Objekte gesammelt wurden.
Nun die Fotos unterschiedlicher Dateibenennung nach Datum und Zeit geordnet umbenennen: exiftool -P -'Filename<DateTimeOriginal' -d %Y%m%d_%Hh%Mm%Ss_XYZ.%%e ./*
Erklärung: Der ursprüngliche Dateiname wird ersetzt durch den Zeitpunkt der Aufnahme (geht natürlich nur, wenn sich die Daten unterscheiden) der neue Name setzt sich zusammen aus
JAHR+MOnat+TAg_STunde+MInute+SEkunde_XYZ.jpg (oder .png), wobei XYZ auch durch ein eigenes (thematisches) Kürzel ersetzt oder weggelassen werden kann.
Zum Schluss lassen sich auf dem Drehbuch-Zettel zeitlich-thematische Gruppierungen anlegen in der Art:
Bilder von..bis | Video XY | Bilder von..bis | Vidoesequenz YZ | Bilder von..bis usw.
Sind Foto-Folgen dabei, die vielleicht eher als Panoramabild dargestellt werden sollten ? Dann geht es mit Hugin weiter.
Hugin ermöglicht aus sich überlappenden Bildfolgen Panoramabilder zu erzeugen.
Kontrollpunktermittlung in Hugin
Bilder laden und in korrekte Reihenfolge bringen; mittleres Bild als Positionsanker deklarieren und am besten beleuchtetes Bild als Belichtungsanker deklarieren
Objektivdaten (bei fehlender EXIF-Info) auf "geradlinig" setzen, Blickwinkel zwischen 60 und 70° [oder: Brennweite 17, Cropfaktor 1,6]
Kontrollpunkte kontrollieren und ggf. durch Hinzufügen ergänzen (möglichst >20), Bewegtpunkte (KFZ, Äste..) löschen
[sich bewegende Objekte wie Autos in einem Teilbild ausradieren]
Bestimmte Bildausschnitte festzulegen lässt sich eleganter in Imagination erledigen. Auch das Drehen von Hochformatfotos kann man übergehen, weil dies auch innerhalb von Imagination möglich ist.
Farbkorrekturen
Farbwertkorrektur in Gimp
Um brillante Farben auf dem Zielgerät darzustellen sollten entsprechend gute Fotos ausgewählt werden. Weniger gute lassen sich aber meist „aufpeppen“:
Menü Farben → Werte öffnet ein Dialogfenster mit einem kleinen Histogramm der Quellwerte man kontrolliert hier den Weiß- und den Schwarzpunkt (△ bzw. ▲) und schiebt die Dreiecke möglichst nahe an die Enden des Histogramms reicht das als Verbesserung noch nicht aus, so kann man den Button „Diese Einstellungen als Kurven bearbeiten“ drücken
Mit gedrückter Maustaste lässt sich die Gradationskurve anpassen. Auch evtl. Farbstiche lassen sich korrigieren indem man statt Wert einen Farbkanal wählt (Rot, Grün, Blau) und dort Anpassungen vornimmt.
Ja, es gibt bessere Techniken, aber meist reicht dieser Weg.
Bildschärfe
Verkleinerungen schaffen die Folgeprogramme und -anzeigegeräte meist selber. Und von Vergrößerungen sollte man sich nicht zu vielversprechen. Ein 640×480-Pixel-Bild lässt sich kaum auf 1920×900 aufblähen ohne dass die Qualität leidet.
Für diesen Zweck eignet sich Upscayl. Oder man erstellt aus mehreren Minibildern eine Kollage …
Dieser Bildvergrößerer arbeitet lokal (d. h. ohne Daten ins Internet zu geben) mit Künstlicher Intelligenz.
In das Programm geladene Bilder lassen sich bis 8fach vergrößern, was bedeutet, dass man postkartengroße Aufnahmen zu Plakatgröße aufblähen kann – ohne dass grobe Verpixelung eintritt.
Beispiel [links: Original (vergr.), rechts: Skaliert (gleich groß)] Foto: Upscayl 2024
(Minimalistische Details können dabei aber nicht „herbei gezaubert“ werden …)
Vorteilhaft finde ich die Möglichkeit, mehrere Kleinbilder „auf einen Wutsch“ als Batch-Prozess zu verarbeiten.
Dieses Programm zur Erstellung einer Diashow importiert JPG- und PNG-Fotos sowie MP3- und OGG-Musikstücke und gibt das Ganze – versehen mit Überblendeffekten, möglichen Bildtexten oder eingefügten Zwischentext-Dias – als Video (VOB, MPEG, OGV oder FLV) aus.
Imagination-Diashowprogramm
Hinweis
Das Programm Imagination ist nicht mehr über die Paketquellen erhältlich.
Es wurde durch das leistungsstärkere ffDiaporama ersetzt (siehe da).
Der erste Schritt ist das Anlegen einer neuen Diashow durch den Programmstart oder mit Strg+N. Danach sollte man deren Eigenschaften festlegen, d. h. im Menü Diaschau → Eigenschaften die Hintergrundfarbe bestimmen (normalerweise Schwarz), das Videoformat (DVD Video, Theora oder Flash) und die passende Videogröße definieren. Für moderne TV-Geräte empfiehlt sich VOB (DVD Video) und 1920×1080 HD, für Wiedergabe über Webseiten im Internet eher OGV (Theora Vorbis) mit 640×480 (3:2) oder 640×360 (16:9). Man orientiere sich am Format vorhandener Video-Stücke, die in die Diashow integriert werden sollen. Und verkleinern kann man's immer …
Dann importiert man mit Strg+I alle die Fotos, die laut Drehbuch in der zeitlichen Reihenfolge zwischen eventuellen Videos liegen.
Markiert man alle Bilder in der unteren Sammelleiste, so kann man allen Dias im Bedienfeld erstmal eine sinnvolle Betrachtungszeit verpassen: statt 1 Sek. Anzeigedauer sollte man etwas ab 5 Sek. wählen (möchte man dazu noch viel erzählen, dann entsprechend länger, aber dies besser am Einzeldia).
Die Auswahl an Überblendeffekten ist groß und Geschmacksache. „Zufällig“ reicht für den Anfang meist aus, also vorher alle selektieren.
Gibt es auf Grund unterschiedlicher Bildformate schwarze oder farbige Ränder um die Fotos oder will man einzelne Details eines Dias gezielt hervorheben, so ist die Diabewegung ein nützliches Feature. Man legt Dauer und Zoom-Stufen fest und schiebt das Dia in der Vorschau hin und her. So kann man mehrere Anhaltepunkte festlegen und die jeweilige Anzeigedauer bestimmen. Die Länge der Diaschau wird entsprechend angepasst.
Hochkant-Fotos können nun evtl. in die richtige Stellung gedreht werden. Mit dem grünen Pfeil kann die Diashow ausprobiert werden, ehe das Ganze exportiert wird.
Sinnvoll ist oft auch die Diabetextung, wozu man Schriftart und -größe sowie die Textposition nebst Bewegungseffekt einstellen kann. Das ist besonders sinnvoll für „Leerdias“ (Strg+Y), die man als gliedernde Beschriftungen einfügen kann.
Mit Strg+M kann man die Hintergrundmusik einfügen. Da es aber ggl. zu Problemen kommt, wenn mehr als ein Titel verwendet werden soll, scheint es besser, die Musikstücke mit Audacity auf die Länge der Diaschau zu bringen oder die Tonspur überhaupt erst in Openshot beizufügen, wenn alle Video-Teile zusammengebaut werden.
Man vergesse nicht, zwischendurch die Diashow zu speichern (editierbare Textdatei) und am Ende als Video zu eportieren (Menü Diaschau → Exportieren).
Hinweis: Im Reiter „Meldungen“ kann man beim Export den Befehl für das Terminal verfolgen, falls man selber mal …
Man öffnet eine oder mehrere Musikdateien und kopiert sie wie gewünscht aneinander. Wer sich auskennt, beschneidet entsprechend und macht Überblendeffekte usw.
Audacity-Soundbearbeitung
Die resultierenden Musikstücke sollen dann die Länge jener Diashow haben, der sie zugeordnet werden. Das Ergebnis exportiert man als OGG-Vorbis, MP3- oder AC3-Datei.
Das Videoschnittprogramm brauchen wir eigentlich nur, wenn man mal Videos hochkant aufgenommen hat und nun auch wieder in diese Position drehen möchte.
Avidemux-Videobearbeitung
Für das Aneinanderkoppeln mehrerer (gleichformatiger) Videostücke zu einer Sequenz genügen gewöhnlich ein paar Terminal-Befehle, aber bequemer geht es gleich in OpenShot.
Das Videoschnittprogramm ist eigentlich intuitiv bedienbar. Video-Stücke laden, Musik-Stücke laden, evtl. noch Einzelbilder ergänzen und dann in den Zeitleisten unten (Spuren) jeweils Bewegtbild- und Tonsequenzen positionieren, Übergangseffekte hinzufügen und am Ende das Ganze als DVD oder Webvideo exportieren.
OpenShot-Videoschnittprogramm
Man kann die Einzelbilder samt Video-Schnipsel auch gleich von Anfang an in OpenShot zu einem Video zusammenstellen – ich finde die Effekte von Imagination jedoch besser. Dafür ist die Betextung in OpenShot einfacher gelöst: Hilfsdateien aus im Programm erstellbaren SVG-Elementen lassen sich gezielt positionieren und gestalten.
Will man die DVD am TV-Gerät betrachten, ist meist noch der Umweg über eine DVD erforderlich. Als Brennprogramm nutzen wir hier Brasero. Dazu muss das Software-Paket dvdauthor mit installiert sein, um Video-DVDS bzw. SVCDs zu erstellen.