Burgruine Rohnau

Burg Ronow (poln. Zamek Trzciniec)

Burg Ronow
Rekonstruktionsversuch nach Eschke 1844

Rohnau.

Schloſsruine, 8,₆ km nordnordöstlich von Zittau

  200 m nördlich des Dorfes Trzciniec (Rohnau), auf einer Felskuppe an der Lausitzer Neiße (poln. Oberlausitz)

[Lage der Burg]

Das auf einer Anhöhe am rechten Ufer der Neiſse gelegene Schloſs wird als Sitz des Burggrafen Konrad von Ronow schon 1262 erwähnt. Es wechselte sehr oft den Besitz, kam 1395 an Hinko II. Berka von der Duba. Auf Beschwerde der Sechsstädte gegen Hinko wurde die Burg mit Genehmigung des Königs Wenzel 1398 unter dem Landgraf Heintze Pflugk von Rabenstein durch den Statthalter Prokop von Mähren mit Hilfe der Sechsstädte belagert, Anfang 1399 erfolglos bestürmt, nach Herbeiziehung weiterer, namentlich Görlitzer Mannschaften mit Steinkugelbüchsen beschossen, wiederholt bestürmt, genommen, geplündert und geschleift. Seitdem wurde die Burg nicht wieder bewohnt. Bei Bauten im Dorfe Rohnau, sowie bei Errichtung des Forsthauses (1794) wurden Steine der Ruine vielfach verwendet.

Fig. 213. Rohnau.

Erhalten hat sich nur wenig (Fig. 213); ausser einem im Norden des Berggebietes gelegenen, in der Tonne überdeckten Keller, stößt man auf Reste der stattliche Abmessungen umfassenden Mauer der äuſseren, wie der inneren Burg. Architektonische Formen, die auf die Entstehungszeit des Baues hinweisen, sind nicht zu finden gewesen.

Die Zerstörung der Burg und der Befestigungen der Stadt Ostritz (vergl. Seite 159) sicherte den Sechsstädten die groſse Straſse im Neissethal von Görlitz nach Böhmen.

Notiz aus der „Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen.“ 29. H.: Amtshauptmannschaft Zittau. 1906.

Nahe der Ruine wurde 1794 ein Forsthaus errichtet, dass später eine Ausflugsgaststätte beherbergte. Das Gebäude brannte 1980 komplett nieder, wonach das ganze Gelände verwilderte …
Nach 2000 wurde der Komplex wieder touristisch erschlossen.